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Die international renommierte Fotografin Andrea Künzig ist bekannt durch ihre Arbeiten zu politischen und humanitären Themen. Seit einem Jahr widmet sie sich nun der Natur und findet dabei neue Einblicke: Im ersten Teil des Projektes „NATURE_up side down“ richtet sie ihre Kamera in die Wipfel des Waldes.
Natur wahrnehmen, Eindrücke von Schönheit festhalten: Auf den ersten Blick ist
dies eine ungewöhnliche Herangehensweise für die Fotografin Andrea Künzig, die
sich über 20 Jahre lang mit sozialpolitischen und humanitären Themen in
Krisengebieten weltweit befasst hat. Zurück in Deutschland führt sie ihr
aktuelles Projekt in den Wald, wo sie ihre Kamera in die Wipfel der Bäume
richtet.
„NATURE_up side down“ ist ein sehr persönliches Projekt. In ihm setzt sich
Andrea Künzig, die viele Jahre im Ausland lebte, mit Orten ihrer eigenen
Geschichte auseinander. Im Wald entdeckt sie einen ursprünglichen Lebensraum
ihres Geburtslandes neu. „Seit längerer Zeit hat sich mein Verhältnis zur
Natur intensiviert. Damit einher ging eine neuer Blickwinkel auf die Welt, auf
Chaos und Ordnung, dessen Ergebnisse mich selbst überrascht haben“, sagt
Künzig zu ihrer neuen Arbeit. Was zunächst wie ein Rückzug ins Private
erscheint, bleibt weder dort noch beim rein Ästhetischen stehen. Es entstanden
Naturfotografien, deren ästhetische Kompositionen aus einer immensen
Bandbreite aus Farben, Formen und Beziehungen schöpfen. Im Gewirr der Äste, in
der Komplexität der Strukturen findet Andrea Künzig steten Wandel, Anmutungen
eines Sozialsystems im organischen Gefüge des Waldes sowie Zeichen
menschlicher Eingriffe – von Forstwirtschaft bis Klimawandel.
Insbesondere aber durch den Verzicht auf eine klar definierte Zentralperspektive mit fest gefügtem Horizont erobert die Fotografin neue Wahrnehmungsräume: Der Blick in die Baumwipfel erweitert die Vielfalt möglicher Betrachtungsweisen; die so entstandenen Fotografien zeigen kein fest definiertes Oben und Unten, können variabel gehängt und betrachtet werden. Ein Chaos aus Perspektiven wird so zum kreativen Impuls: Dem Betrachter wird die Gelegenheit geboten, verschiedene Standpunkte einzunehmen, der Vielfalt Raum zu geben.
Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft mit den Schwerpunkten Naher Osten
und internationale Politik lebte Andrea Künzig in Jerusalem. Es folgten
Reportagen und Langzeitprojekte zu sozialpolitischen und humanitären Themen in
mehr als 50 Ländern weltweit, darunter Afrika, Indien, die Mongolei und
Mikronesien. Die Arbeiten entstanden u.a. für GEO, National Geographic, The
Guardian, Der Spiegel sowie für NGOs wie SOS Kinderdorf und Terre des Femmes.
Von 2010 bis 2014 lebte und arbeitete sie in der Türkei. Hier entstand ihr
Fotoband ISTANBULUM.
Ihre Fotografien, für die Andrea Künzig vielfach
ausgezeichnet wurde, sind auf internationalen Ausstellungen zu sehen. Die
Fotografin wird durch die Agentur „laif Photos & Reportagen“ vertreten. Sie
lebt nach zahlreichen Stationen im Ausland heute wieder in Berlin.