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Detlev Steinberg ist ein stiller Fotograf – doch mit ausgeprägtem Talent zur
Kommunikation. Er begegnet den Menschen aufgeschlossen und mit natürlicher
Empathie, stellt sie unprätentiös und voller Respekt dar. Ein Einvernehmen,
dass sich auch den Betrachtern seiner Bilder vermittelt.
Ohnehin belesen und über neueste Entwicklungen informiert wurde Steinberg
stets von einer umfassenden Neugier angetrieben. Seine Reportagen und Projekte
bereitete er akribisch und detailgenau vor, indem er sich nicht nur über die
aktuelle Situation, sondern auch über Kultur und Geschichte seines Reiseziels
informierte. Mit der Sowjetunion verband ihn ein besonders intensives
Verhältnis; hier fand er immer wieder ungewöhnliche Orte, Menschen und
Situationen, die seine Kollegen oft unbeachtet ließen. Steinbergs
Fotoreportagen, die unter anderem für die DDR-Illustrierte „Freie Welt“
entstanden, fanden ein breites Publikum. Neben seinen Auftragsarbeiten
dokumentierte er jedoch auch Dinge, für die die Öffentlichkeit noch nicht
bereit war – und die es auch heute noch zu entdecken gilt.
Auszug aus dem gleichnamigen Katalogtext erschienen in
Der Abzug. Die letzten Jahre der russischen Truppen in Deutschland.
Eine fotografische Dokumentation von Detlev Steinberg.
Publikation zur Ausstellung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst,
17.11.2016 – 19.2. 2017